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  • Schotterplatz #4                   Red Bullinho

    Schotterplatz #4 Red Bullinho

    Das Interesse von Red Bull am Fußball ist bekannt. Man engagiert sich bereits in Europa (Red Bull Salzburg, RB Leipzig) und in Nordamerika (Red Bull New York). Allen, die dem Marketingkonstruckt kritisch gegenüberstehen, wird folgende Nachricht nicht schmecken. Denn der Zuckerbrause-Hersteller möchte nun auch Südamerika erobern. Zwar wurde 2007 schon RB Brazil gegründet, der Verein spielte jedoch bisher keine Rolle auf dem Kontinent. Der Club qualifizierte sich nur zweimal für die 4. brasilianische Profiliga.

    Eine typische Red Bull – Idee

    Um sich ernsthaft zu etablieren, braucht man jedoch einen höherklassigen Verein, einen mit Potential für das Red Bull – Konzept. Kurzerhand stieg der Brausegigant beim Zweitligisten CA Bragantino ein, indem der Club mit Red Bull Brazil fusionierte. Als RB Bragantino nimmt man die Hintertür in die Serie B und kann ab Saisonbeginn, Ende April, direkt in der zweiten Liga angreifen… ohne sich sportlich für eine der vier nationalen Ligen qualifiziert zu haben.

    Wieder einmal ein Schachzug, der allenfalls pfiffig ist. Er macht aber nicht gerade beliebt.

    Unpopuläre Methoden

    Denn schon beim Engagement in Deutschland waren die Methoden zweifelhaft. Man konnte sich nicht einfach „Red Bull Leipzig“ nennen. Werbliche Vereinsnamen sind hierzulande nämlich untersagt, außer für Clubs wie Bayer Leverkusen oder Carl Zeiss Jena. Die dürfen diese Namen tragen, weil sie traditionell so heißen, weil sie einst als Werksportclubs gegründet wurden. Also nannte sich der Verein nun einfach RB Leipzig, offiziell „RasenBallsport“…

    Red Bull meint es wohl diesmal ernst

    Jetzt macht Red Bull offenbar ernst in Brasilien. Gleich in der ersten Saison werden umgerechnet rund zehn Millionen Euro für Investitionen in Mannschaft und Stadion bereitgestellt. Von nun an ist davon auszugehen, dass wohl ein Großteil der talentierten Kicker auf diesem Kontinent von Red Bull verpflichtet oder zumindest überprüft werden. Jedenfalls ist es schwer vorstellbar, dass Red Bull sie nicht als erstes findet. Ein eigener Fußballclub/ eigene Filiale auf dem Kontinent, entsprechende Scouts und gute Kontakte, die wahrscheinlich schon längst geknüpft sind, bieten einen klaren Wettbewerbsvorteil. Das Netz der Bullen wird engmaschiger, weltumfassender. Muss man nicht gut finden.

  • Schotterplatz #3                Teure hohe Nase

    Schotterplatz #3 Teure hohe Nase

    Etwas mutig klang es, als Bayern München im Sommer mit Leon Goretzka lediglich einen Neuzugang vorstellte. Dem standen nämlich namhafte Abgänge wie Arturo Vidal (zum FC Barcelona) und Juan Bernart (zu Paris St. Germain) gegenüber. Auch Sebastian Rudy (zu Schalke 04) verließ den Verein. Wunschspieler des neuen Trainers Niko Kovac hingegen, hatten die Verantwortlichen in ihrer bayerischen Hochnäsigkeit abgelehnt. Sie wären nicht Bayern-tauglich. So, so…

    Vielleicht doch nicht ganz so schlecht

    Unter den Wunschspielern befand sich ein gewisser Außenstürmer namens Ante Rebic, der damals wohl für eine einstellige Millionensumme zu haben gewesen wäre. Statt seinem ehemaligen Trainer zu folgen, verlängerte er im August 2018 seinen Vertrag bei Eintracht Frankfurt bis zum Sommer 2022.

    Nach einer bisher fulminanten Saison ( 8 Tore, 3 Vorlagen) ist mittlerweile die halbe Premier League hinter Ante Rebic her. Manchester United, Liverpool sowie der FC Arsenal haben bisher Interesse bekundet. Aufgrund dieser Konkurrenz wird Bayern nun erheblich tiefer in die Tasche greifen müssen, wenn sie ihn verpflichten wollen.

    Jetzt würde es passen

    Nach einem anstehenden Umbruch inklusive Neubesetzung der beiden Außenstürmerposten (Ribéry wird nicht jünger, Robben packt seinen Wohnwagen und geht zurück in die Heimat), ist ein Interesse nicht sehr weit hergeholt.

    Außerhalb des FC Bayern-Kosmos wird man sich ein Schmunzeln wohl nicht verkneifen können. Auch einen Niko Kovac hört man heimlich zischen: Ich hab´s doch gesagt…


  • Schotterplatz #2             Hertha’s Spiel mit dem jungen Feuer

    Schotterplatz #2 Hertha’s Spiel mit dem jungen Feuer


    Herha BSC verkündete vor einigen Jahren, man wolle einen neuen Weg gehen. Keine fertigen Spieler für viel Geld verpflichten, sondern eigene Talente einbauen und überwiegend junge Spieler verpflichten, um sie später teurer zu verkaufen. Gute Strategie.

    Hertha fährt riskant

    Doch hat man damals bedacht, dass auch mehrere Spieler auf einmal den Verein verlassen könnten? Damit würden Mannschaftsachsen zerrissen. Wichtige Bausteine verschwinden. Es entstehen gefährliche Lücken für die taktischen Ausrichtung. Das zieht extreme Leistungsschwankungen nach sich.

    Man muss aufpassen, dass man kein reiner Ausbildungsverein wird, der immer wieder die besten Spieler abgeben muss. Mit dieser Strategie kann man vielleicht gerade so im Mittelfeld der Bundesliga bestehen. Ähnlich wie der SC Freiburg, nur eine Nummer größer. Das ist nicht respektlos gemeint.

    Beispiele gefällig?

    Mitchell Weiser (24) beispielsweise ging vor der Saison für ca. 12 Millionen Euro zu Bayer Leverkusen. Den konnte man glückerweise 2:1 mit dem starken Valentino Lazaro (22) ersetzen.

    Er konnte die Erwartungen sogar übererfüllen. Mit seinen starken Leistungen war er quasi ein „Upgrade“ im Vergleich zu Weiser. Jedoch sollte die Vereinsführung nicht davon ausgehen, dass das immer gelingt.

    Es kommt wie befürchtet

    Jetzt steht man kurz- bis mittelfristig vor dem oben genannten Dilemma. Man hat viele junge Spieler, die hochveranlagt sind und wahrscheinlich demnächst weiterziehen. Niklas Stark (23) beispielsweise ist mit seinen jungen Jahren unumstrittener Abwehrchef bei Hertha. Folgerichtig wurde er in die A-Nationalmannschaft berufen. Dortmund wirbt offen um seine Dienste.

    Valentino Lazaro (22) wird schon nach einer Spielzeit beim BSC mit dem SSC Neapel und AC Mailand in Verbindung gebracht.
    Davie Selke (24) erweckte das Interesse von mehreren Clubs aus England.
    Für den hochveranlagten Arne Meier (20!!!) gibt es jetzt schon viele Interessenten, unter anderem den FC Barcelona. Die Vertragsverlängerung mit Maximilian Mittelstädt (22) zieht sich bisher.

    Der Spagat muss gelingen

    Hertha muss es nun schaffen, mögliche Erlöse sinnvoll einzusetzen und Qualität nachzukaufen. Einfach mal mutig sein und ein paar Milliönchen für ältere Spieler in die Hand nehmen. Anders wird das nichts mit höheren Zielen.

  • Schotterplatz #1                   Der große Coup

    Schotterplatz #1 Der große Coup

    Als Paco Alcácer in der Hinrunde 2018/19 als Einwechselspieler ein Tor nach dem anderen für Borussia Dortmund schoss, rieb man sich beim FC Barcelona ungläubig die Augen. Die Real Madrid nahestehende „Marca“ nahm jubelähnliche Sprüche in den Mund und berichtete von „Einem Fehler, der für die Katalanen historische Ausmaße annehmen könnte.“ Da hatten sie einen perfekten Backup für Luis Suárez (ist kein Halbgott und braucht auch seine Spielpausen) und lässt ihn nach nur zwei Jahren wieder gehen.

    Man kannte ihn doch

    In Spanien war Alcácer eigentlich kein Unbekannter. Mit der Empfehlung von 43 Toren in 124 Spielen für den FC Valencia kam er im Sommer 2016 nach Barcelona. Er hätte sich super geeignet, um den ausgepumpten Suárez das ein ums andere Mal zu ersetzen. Man ließ ihn stattdessen nach Dortmund ziehen. Für eine Summe von 25 Millionen Euro (inkl. Leihgebühr). Heutzutage ein „Spottpreis“. Wie Restposten. Bei Tedi.

    Barca? Sehr gerne

    In Dortmund scheint man gerne Geschäfte mit dem FC Barcelona zu machen. Zur Saison 2017/18 streikte sich ein gewisser Herr Dembélé zu den Katalanen. Im Gegenzug bekam man jedoch die völlig unangemessene und überhöhte Summe von 120 Millionen Euro aus Barcelona überwiesen. Wir reden hier von Euro. Keine türkischen Lira. Der Kerl ist ohne Zweifel hochtalentiert. Aber 120 Millionen Euro? Für einen damals 20 – jährigen? Gut, wer hat der hat.

    Bei Paco läuft jedenfalls.