Schlagwort: Bundesliga

  • Super League durch die Hintertür?

    Super League durch die Hintertür?

    Nach dem klaren und verdienten Abstieg von Schalke 04 in der gerade beendeten Bundesliga Saison 2020/21, drängt sich dem Bundesliga-Fan ein schrecklicher Verdacht auf. Denn am letzten Spieltag der Saison entschied sich auch Werder Bremen den Schalkern in die zweithöchste Spielklasse Deutschlands zu folgen.

    Braut sich etwas zusammen?

    In der Saison 2021/22 spielen somit der FC Schalke 04, Werder Bremen, Hamburger SV, FC St. Pauli, Hannover 96, Karlsruher SC und der 1. FC Nürnberg in der 2. Bundesliga. Die beiden Ex-DDR Oberliga Teams Dynamo Dresden sowie Hansa Rostock vervollständigen den Block der Traditionsvereine.

    Die G9 (siehe oben) planen offenbar, eine Super-League in der zweiten deutschen Spielklasse zu etablieren. Treibende Kraft soll seit Jahren der HSV sein, der bereits in die dritte Saison im deutschen Unterhaus geht.

    Bis zuletzt war der 1.FC Köln unentschlossen und entschied sich erst im zweiten Relegationsspiel bei Holstein Kiel gegen eine Teilnahme. Auch Hertha BSC hatte sich beworben, zog diese Bewerbung jedoch schon am 33. Spieltag zurück.

    Der Plan nimmt Formen an

    Aus höchsten Kreisen ist durchgesickert, dass nächste Saison Holstein Kiel, FC Heidenheim und der SV Sandhausen zu einem Aufstieg genötigt werden sollen.

    Neben den Kölnern und den Berlinern haben auch Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach ihr grundsätzliches Interesse an einer Teilnahme an der neuen Super League signalisiert.

    Einzig Hans-Joachim Watzke und Karl-Heinz Rummenigge mauern (noch).

  • Preetz gelingt erneuter Coup!

    Preetz gelingt erneuter Coup!

    Michael Preetz, dem Manager von Hertha BSC, gelang es unlängst, dem FC Schalke 04 einen Spieler vor der Nase wegzuschnappen. Die Gelsenkirchener handelten mit dem Freiburger Torwart Alexander Schwolow einen Transfer aus, den sie aber finanziell nicht direkt stemmen konnten. Als diese Zahlungsschwierigkeit bekannt wurde, schnellte Preetz dazwischen und verpflichtete den Breisgauer.

    Während Schalke momentan jeden Euro umdrehen muss, hat Preetz einen großen finanziellen Spielraum. Investor Lars Windhorst sei Dank. Nach der Verpflichtung des Torhüters, folgte ein zweiter Streich: Michael Preetz drehte den „Knappen“ aus Gelsenkirchen den 36- jährigen Stürmer Vedad Ibisevic an.

    Jackie Preetz nahm sich ein Beispiel

    Nun gelang dem Beagle „Jackie“ , den die Familie Preetz seit Weihnachten 2019 besitzt ein ähnliches Kunststück. Offenbar ließ sich der Vierbeiner vom Geschick seines Herrchens inspirieren.

    An einem Krisengipfel der Bundesligavereine, um den Ablauf der kommenden Bundesligasaison zu bestimmen, musste Jackie aus logistischen Gründen teilnehmen. Auch der etwas schwerfällige, alte Rottweiler „Roger“ der Familie von Jochen Schneider war anwesend. Schneider ist Sportvorstand des FC Schalke 04.

    Der einst teure, prächtige Rottweiler versuchte halbherzig ein Stück Lachs vom reichhaltig gefüllten Buffet der Vereinsvertreter zu stehlen. Der aufmerksame und fidele Beagle beobachtete die Szenerie genau. Er behielt das köstliche Filet im Auge.

    Preetz handelte mit Weitsicht

    Als der schwerfällige Hundegreis gerade in den zarten Fisch beißen wollte, wetzte Jackie Preetz los, schnappte sich das Stück Lachs und verschanzte sich unter einer Tischdecke. Ungläubig blickte der alte Rottweiler dem flinken Beagle hinterher.

    Was ein für Teufelskerl, dieser Hund! Triumphierend und zügig verschlang der kleine Beagle den Lachs. Maximilian Eberl, sportlicher Leiter von Borussia Mönchengladbach bemerkte den Diebstahl und machte den Schuldigen schnell aus. Ein paar Fetzen Fisch lagen noch vor Roger auf dem repräsentativen Teppich.

    Die alte Dogge wurde an seiner teuren Wildleder-Leine abgeführt. Der listige Jagdhund Jackie Preetz blieb in seinem Versteck. Manager Michael Preetz sah suchend umher. Als er die weiße Schwanzspitze erblickte, erkannte er die Situation und drehte lächelnd ab. Moral hin oder her, man muss nur wissen wie…

  • Hertha holt den ersten „großen Namen“!

    Hertha holt den ersten „großen Namen“!

    Was für eine Sensation! Hertha-Insider verraten: Michael Preetz, Geschäftsführer Sport bei den Blau-Weißen konnte endlich den großen Wunsch von Investor Lars Windhorst erfüllen: Der Club kann nächste Saison endlich einen großen Star in den eigenen Reihen begrüßen.

    Schon in den nächsten Tagen werden die Berliner einen Neuzugang präsentieren, der momentan in aller Munde ist: Dr. Christian Drosten, der allgegenwärtige Virologe, soll bald das Trikot der Hauptstädter tragen! Auf welcher Position er eingesetzt werden soll, entscheidet sich in den nächsten Tagen.

    Das Profil musste passen

    Das Credo von Geschäftsmann Windhorst lautet: Ist ein Spieler bekannt, muss er auch gut sein. Nach diesem Kriterium sollte passendes Personal gefunden werden. Preetz tat sich bisher etwas schwer mit dieser Vorgabe. Die etwas abgehalfterten Weltmeister Mario Götze und Julian Draxler sollten in die Hauptstadt gelotst werden. Das wäre mit viel Mühe und hohen Kosten verbunden. Nun konnte Preetz den Investor mit dem genialen Coup zufrieden stellen. 

    Ganz fremd ist dem angesehenen Virologen das neue Aufgabengebiet nicht. Er soll in den frühen Neunzigern in der Studentenliga mal fast einen Elfmeter gehalten haben. Genau auf der Torhüterposition herrscht bei Hertha momentan Vakanz! So ein Glück!

    Hertha soll attraktiver werden

    Der Mehrheitseigentümer Lars Windhorst hat nach eigenen Angaben keine Ahnung von Fußball. Trotzdem hatte er mehrfach „große Namen“ für den Berliner Club gefordert. Strahlkraft sollten sie mitbringen. Hertha wird bisher als graue Maus der Bundesliga wahrgenommen. Windhorst will den selbsternannten „Big City Club“ mindestens bundesweit populärer und attraktiver machen.

    Michael Preetz soll die Charité davon überzeugt haben, Dr. Drosten in einem Trikot von Hertha BSC abzulichten, wenn es der überfüllte Terminkalender zulässt. Nach Informationen von schotterplatz.de wurde über finanzielle Details stillschweigen vereinbart.

    Windhorst kann sich dem Vernehmen nach mit diesem Namen und dessen Strahlkraft wunderbar anfreunden.  

  • Schotterplatz #19 Schade eigentlich…

    Schotterplatz #19 Schade eigentlich…

    Der plötzliche Absprung von Jürgen Klinsmann im Laufe der Woche bereitet Hertha BSC nicht nur sportlich eine unsichere Zukunft. Laut Informationen der „Bild“-Zeitung hatten die Berliner angeblich einen dicken Fisch an der Angel. Dieser wollte sich als Brustsponsor für 20 Millionen Euro pro Saison bei der Hertha einkaufen. Der US-amerikanische Luxus-Elektroautohersteller Tesla zeigte Interesse. Das US-amerikanische Unternehmen wird offenbar bei Schönheide in Brandenburg eine Mega-Fabrik eröffnen. Bisher ziert die wenig anmutende Nonfood-Ladenkette „Tedi“ für 7,5 Millionen Euro jährlich die blau-weiße Brust.

    Klinsmann-Aus lässt das Geschäft platzen

    Mit dem unrühmlichen Ausscheiden des ehemaligen Trainers der US-Nationalmannschaft wird der Deal zwischen dem Hauptstadtklub und dem hippen Autobauer wohl nicht mehr zustande kommen. Der Name Klinsmann habe international nach wie vor eine große Zugkraft, sagte Hertha-Investor Lars Windhorst im Rahmen der Vereins-Pressekonferenz am Donnerstag. Nach „Bild“-Angaben wollte der 43 Jahre alte Unternehmer auch noch andere US-Firmen wie Amazon und Facebook von einer Zusammenarbeit überzeugen. Nun, nachdem „Klinsi“ seinen Abgang öffentlich zelebrierte, scheinen die Deals aber nahezu unmöglich zu sein.

    Aus wirtschaftlicher Sicht ist das Ende der Zusammenarbeit zwischen Klinsmann und der Hertha wohl noch bitterer für den Verein, als er es sportlich ist. Einen Coach, der die Mannschaft in der Liga hält, dürfte der Klub relativ problemlos finden. Eine international hoch angesehene und bekannte Werbefigur à la Klinsmann ist dieser aber sehr wahrscheinlich nicht. Die Partnerschaften mit „sexy“ Unternehmen müssen sich die Berliner nun hart erarbeiten. Mit dem 55 Jahre alten Ex-Bundestrainer hätten sie diese auf dem Silbertablett serviert bekommen.

    Deal hätte gut in Windhorsts Visionen gepasst

    Dass der Deal mit dem potenziellen Trikotsponsor Tesla nun platzt, ist besonders ärgerlich. Die Luxusfirma von dem exzentrischen US-Milliardär Elon Musk hätte perfekt zu dem Image gepasst, welches Windhorst sich für den „Big City Club“ erdacht hat. Die Marke Hertha BSC hätte an Wert gewonnen. Für den Verein selbst wäre der neue Sponsoren-Deal auch eine tolle Angelegenheit gewesen. Mit dem großen Namen des Sponsors hätte man sich nämlich einen Schritt weiter von dem piefigen Image des Fußballvereins aus Westberlin entfernt.

    Der einprägsame Tesla-Schriftzug von dem Sportwagen-Anbieter plus eine Verbindung zu dessen weltweit bekannten Gründer und Visionär Elon Musk hätte dem Klub gut gestanden. Darauf muss die Hertha nun zumindest vorerst weiterhin verzichten. Allem Anschein nach plant Tesla nämlich nach dem Klinsmann-Abgang keinen Einstieg ins Fußballsponsoring mehr.

  • Schotterplatz #18 Kaufchaos in Berlin?

    Schotterplatz #18 Kaufchaos in Berlin?

    Dieser Tage prasselt von allen Seiten Kritik auf den Verein und seine scheinbar verschwenderische Einkaufspolitik ein. Auch aus Reihen der eigenen Fans. In der Wintertransferperiode hat Hertha BSC für rund 80 Millionen Euro neue Spieler eingekauft. Bundesligarekord!

    Wenn man die Einkäufe allerdings gezielt nach System, Positionen und Personen analysiert, kommt man zu dem Schluss: So unkoordiniert und kopflos wie es scheint, ist die Einkaufstour nicht. Klar hat man hohe Ziele formuliert und viel Geld in die Hand genommen, jedoch geschah das mit Bedacht und einem Plan. 

    Realistische Ziele

    Die Verantwortlichen bei Hertha BSC haben die hohe Zielsetzung auf die nächste Spielzeit verschoben. Diese Saison soll die Mannschaft den Klassenerhalt schaffen und mehr nicht. Es wird kein unnötiger Druck auf die Mannschaft ausgeübt. Erst in den nächsten Jahren möchte man laut Eigenaussage in die oberen Sphären der Tabelle vorstoßen. 

    Günstiger Zeitpunkt

    Dass viele Transfers jetzt getätigt wurden, hat vor allem mit der guten Marktlage in der Winterpause zu tun.

    Ein weiteres Plus dieser Kaufoffensive ist, dass die wichtigsten Spieler nun an Bord sind. Sie haben die Rückrunde und die Sommervorbereitung Zeit, sich an ein neues Umfeld und die neuen Mitspieler zu gewöhnen.  

    Im kommenden Sommer kann keine hohe Aktivität auf dem Transfermarkt erwartet werden. Vielmehr hat Hertha nun das Gros an neuen Spielern, um frohen Mutes in die neue Saison zu gehen.

    Investition in die Zukunft

    Der Einkauf im Überblick 

    • Santiago Ascacíbar (22 Jahre, defensives Mittelfeld) 11 Millionen Euro Ablösesumme/ Marktwert beträgt 10 Mio.  
    • Matheus Cunha (20 Jahre, Sturm) 15 Mio./ MW beträgt 13 Mio. 
    • Lucas Tousard (22 Jahre, Mittelfeld) 25 Mio./ MW beträgt 20 Mio.  
    • Krzysztof Piatek (24 Jahre, Sturm) 27 Mio./ Marktwert beträgt 32 Mio. 

    Keiner der Spieler ist älter als 24 Jahre. Man kann also sagen, dass Hertha für viel Geld eingekauft, aber überwiegend in die Zukunft investiert hat. 

    Eine ruhige und konzentrierte Saisonvorbereitung

    In der Saisonvorbereitung im Sommer kann der Trainerstab dann schon mit einer halbwegs fertigen Mannschaft arbeiten. Das Team wird sich halbwegs ungestört auf die neue Saison vorbereiten können. Das schafft Vorteile.

    Analyse

    Ein Umbruch ist in Berlin bitter nötig. Die bisherigen Stammspieler sind alle im fortgeschrittenen Alter oder stehen kurz vor der fußballerischen Rente. Vor allem in der Offensive. Hertha ging mit Mittelstürmer und Platzhirsch Vedad Ibisevic (35 Jahre), Außenstürmer Salomon Kalou (34) und den zentralen Mittelfeldspielern Per Skjelbred (32) und Vladimir Darida (29) in die Saison. Das sind Spieler, mit denen man in diesem Jahr einen 10. Platz in der Bundesliga erreichen kann, aber auf die obere Tabellenhälfte muss man gar nicht erst schielen. Genau auf diesen vier Positionen hat sich Hertha nun verstärkt. Keine Position wird 1:1 neu besetzt, sondern Hertha verbessert sich qualitativ.

    Fazit

    Weil sie es finanziell stemmen konnten, haben die Verantwortlichen beim Einkauf „höher ins Regal gegriffen“, wie sie es selbst treffend formulierten. Aus anderer Perspektive betrachtet erscheint der Kaufrausch bei Hertha weniger planlos. Damit kann man in Berlin leben.         

  • Schotterplatz #17 Mensch, Maier!

    Schotterplatz #17 Mensch, Maier!

    In der Geschäftsstelle von Hertha BSC reichte kürzlich ein gewisser Arne Maier seinen Wechselwunsch ein. Maier ist in Ludwigsfelde bei Berlin geboren und spielt seit der Jugend bei Hertha. Er gilt mit seinen jetzt 21 Jahren als eines der größten Talente im deutschen Fußball. Seine Karriereplanung sah in etwa so aus: Er wollte bei Hertha in der Bundesliga Fuß fassen und später weiterziehen zu den großen Clubs des Weltfußballs. Das ist völlig legitim. Man wird auch bei Hertha gewusst haben, dass ein überdurchschnittlicher Spieler nicht lange für den Verein spielen wird. Eher rieben sie sich in der Geschäftsstelle die Hände, angesichts der Ablösesumme, die er in seinen besten Jahren erwirtschaften könnte. 
    Bei diesem Karriereverlauf wären beide Parteien zufrieden gewesen. Arne Maier, der zu einem großen Verein wechseln würde und Hertha BSC, die für einen selbst ausgebildeten Spieler eine hohe Ablösesumme bekämen. 

    Es läuft selten wie geplant

    Bei Hertha ist mit dem Einstieg des Investors Lars Windhorst viel durcheinandergewürfelt worden. Kein geringerer als der Windhorst-Vertraute Jürgen Klinsmann wurde zunächst in den Aufsichtsrat berufen. Alsbald stieg er in das operative Geschäft ein und fungiert nun als Trainer und neuer, weiterer Leiter in der Sportabteilung. Er wurde mit viel Befugnis ausgestattet und korrigierte die Ziele des Vereins nach oben. Die Zeichen wurden auf Angriff gestellt. Plötzlich wird viel Geld für Spieler in die Hand genommen. Schon in der Winterpause wurden für das zentrale, defensive Mittelfeld (Maiers Stammposition) zwei neue Spieler gekauft. Einer von beiden kommt erst im Sommer, aber er ist verpflichtet.

    Die Verletzungsanfälligkeit von Arne Maier ist die Krux 

    Der momentan mal wieder verletzte Maier konnte mit seinen unregelmäßigen Einsatzzeiten bisher keine Konstante werden. Er muss sogar ersetzt werden können. Vielleicht war das der Impuls für seinen Wechselwunsch.
    Über eines muss sich Arne Maier jedoch im Klaren sein: wenn er wirklich so gut ist und der nächste große Fußballer aus Berlin werden will, muss er sich überall durchsetzen. Mit Verletzungspausen oder ohne.

    Wechseln ist nicht die richtige Strategie 

    Arne Maier macht einen zentralen Denkfehler. Ein Wechsel zu einem schwächeren Club würde den Spieler kaum weiterbringen. Klar, er hätte vermutlich mehr Einsatzzeit. Aber wird ein junges, großes Talent nicht eher geschult, indem es sich seinen Platz erkämpft? Denn das ist es, was erfolgreiche Spieler tun. Großer Konkurrenz wird er sich früher oder später stellen müssen. So funktioniert nun mal Leistungssport.   

  • Schotterplatz #16 Ward ein Håland geboren

    Schotterplatz #16 Ward ein Håland geboren

    Man konnte in Augsburg am 18.01.2019 ab der 56. Minute der Bundesligapartie Augsburg gegen Dortmund Zeuge eines Wunders werden: Ein Spieler namens Erling Braut Håland (So die korrekte Schreibweise in Norwegen) wurde in die Bundesliga gepresst, als hätte die gebärende Mutter Husten gehabt.

    Der Einschlag von Håland kommt nicht völlig überraschend

    Mit einem Dreierpack im ersten Spiel für Borussia Dortmund erfolgte der Einschlag des wuchtigen Norwegers in die höchste deutsche Spielklasse. Håland ist Jung (19), Håland ist groß (1,94) und Håland kam mit Eleganz und der Empfehlung von 19 Treffern in 16 Spielen in der höchsten Spielklasse Österreichs in den Pott. Auch in 6 Champions League Spielen schoss er überdurchschnittliche 8 Tore.

    Der Norweger ist unnormal gut

    Es scheint, als hätte jemand bei dem Konsolenspiel FIFA 20 unter zuhilfenahme von cheats einen Spieler erschaffen und alle Regler auf volle Power gesetzt. So abgeklärt, ballsicher, präsent, agil und torgefährlich agierte der hünenhafte Teenager im Sturmzentrum der Dortmunder gegen Augsburg.

    Was kommt noch auf uns zu?

    Es fällt schwer in Dortmund, diesen Håland nicht zum Auserwählten hochzujubeln. Bronzegießer arbeiten schon an einer riesigen Statue für den Borsigplatz. Zu Unrecht? Naja. Denn wenn der Norweger sich weiterentwickelt wie bisher, könnte in ein paar Jahren die Ablöse – Schallmauer von einer Milliarde geknackt werden.

    Es sei denn, Neymar lernt vorher Trüffel finden oder so.

  • Schotterplatz #15   Klinsmann und Hertha: Wasdas? Passt das?

    Schotterplatz #15 Klinsmann und Hertha: Wasdas? Passt das?

    Einer der ersten Coups von Herthas 125 Millionen Investor Lars Windhorst, war die Einbindung von Jürgen Klinsmann in die sportlichen Geschicke bei Hertha BSC.

    Klinsmann ist schon seit 2004 Ehrenmitglied bei Hertha. Windhorst hat ihm jedoch den Weg als Aufsichtsratsmitglied geebnet, dem er seit dem 8. November 2019 angehört.

    Mehr Kompetenz für den Jürgen

    Bereits am 27. November übernahm Jürgen Klinsmann das Traineramt bei Hertha vom geschassten Ante Covic. Vorerst als Interimstrainer. Er selbst hat zwar nie für Hertha gespielt, aber sein Vater war glühender Hertha Anhänger. Vielleicht reicht das den Fans als Identifikation.

    Frei nach dem Motto „think big“ verläuft bisher die Wintertransferperiode. Für Hertha untypisch große Namen wie Mario Götze, Julian Draxler, Granit Xhaka oder Emre Can fliegen den Berlinern plötzlich um die Ohren. Hoffentlich sind das nur Nebelkerzen, um zu zeigen: Wir könnten, wenn wir wollen…

    Klinsmanns Strahlkraft darf Hertha nicht blenden

    Die neuen Mittel bei Hertha geben dem Verein Luft nach oben, müssen aber gezielt und durchdacht eingesetzt werden. Hertha täte gut daran, sich eher langsam nach oben zu orientieren.

    Klinsmann sollte das wissen. Als seriöser Verantwortlicher muss er sich zusammen mit Manager Michael Preetz darum sorgen. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass man mit Siebenmeilenstiefeln nach vorne preschen will.

    Herthas erste Tätigkeit auf dem Winter – Transfermarkt klingt dann auch wieder eher nach Hertha, nach Zukunft und nach Vernunft: Der argentinische U23-Nationalspieler Santiago Lionel Ascacíbar wurde vom VfB Stuttgart für marktgerechte 10 Millionen Euro verpflichtet.

    Lieber step-by-step wachsen

    Man schlägt mit solchen Transfers erstmal leisere Töne an. Michael Preetz hat in den letzten Jahren mit klugen Transfers ein wachsendes Kaufmännisches Geschick bewiesen. Eine Neuausrichtung des Vereins sollte ihn nicht von diesem Weg abbringen. Auch er weiß: Das Geld vom Investor ist endlich.

    Hertha muss sich treu bleiben, auch mit Jürgen Klinsmann an Bord

    Das Bild des demütigen Hauptstadtclubs mit guter Jugendarbeit und cleveren Transfers steht Hertha besser als das Bild eines neureichen „Big City Clubs„.
    Es ist immer gut, sich fähige Leute in den Verein zu holen, die an einem Strang ziehen. Es wird sich zeigen, ob sie in Berlin mit Klinsmann ein starkes Zugpferd bekommen haben. Oder einen Ackergaul der schwäbelt und gruselig grinst.

  • Schotterplatz #11                  Wir sind halt einfach Kult

    Schotterplatz #11 Wir sind halt einfach Kult

    Nach dem „Kultverein“ FC St. Pauli aus Hamburg hat nun auch Berlin ein Pendant: den 1. FC Union Berlin. Das sind beides Vereine die sich als Gegenentwurf zum durchkommerzialisierten Profifußball sehen. Ist das ehrlich in dieser Glitzerwelt?

    Falsches Selbstverständnis?

    Um den eigenen Idealen zu entsprechen, müssten die Spieler, die den 1. FC Union in die erste Liga geschossen haben auch dafür kämpfen, dass der Verein dort bleibt. Ein verwegener Haufen von Haudegen und verkannten Feinfüßlern.

    Doch die Vereinsbosse sahen ein, dass es unmöglich ist mit 11 Freunden in der Bundesliga zu bestehen. Das zeigt die Transferstatistik des 1. FC Union. Nicht weniger als elf neue Spieler wurden den Aufstiegshelden vor die Nase gesetzt. Drei Leihspieler wurden fest verpflichtet. Ein anfangs ausgerufener „Klassenkampf“ sieht anders aus.

    Ist man am Ende ein ganz normaler Aufsteiger?

    Unter den Neuzugängen sind einst namhafte Spieler wie Neven Subotic, Christian Gentner oder Anthony Ujah. Das sind allesamt keine Spitzenspieler, aber dennoch gestandene Bundesligaprofis. Typische Spielertypen für einen Aufstiegsverein. Erfahrung braucht man als Neuling.

    Ich wüsste nicht, was Mitaufsteiger SC Paderborn anders macht, als der 1. FC Union. Gut, sie machen nicht so ein Gewese darum, dass sie kaum Geld haben und dennoch versuchen werden, in Liga 1 zu bleiben.

    Image?

    Eine Passage aus der Hymne, die wöchentlich aus tausend Kehlen schallt: „Wir lassen uns nicht vom Westen kaufen!“ wurde mit dem Einstieg eines luxemburgischen Immobilienunternehmens pulverisiert. Deren Name „Aroundtown“ ziert ab dieser Saison die Union – Trikots. Gerade für eine Stadt mit kritischer Wohnungsmarktlage ist dies ein mutiger Schritt.

    Auch in Hamburg

    Beim FC St. Pauli scheint man sich nicht komplett dem Kommerz entziehen zu können. Da wäre das geniale Totenkopf-Merchandise. Mittlerweile zieren Shirts, Tassen und Aufkleber mit dem St. Pauli-Piraten-Logo viele Mittelstandshaushalte. Antikapitalistisch ist daran nichts mehr. Auch der Fanshop in bester Reeperbahn – Lage wird nicht wenig Miete kosten.

    Und nu?

    Daran ist nichts verwerflich. Aber sich selbst als kultigen Underdog zu stilisieren und dennoch voll in einem „Kommerzkonstrukt“ wie der Bundesliga mitzumischen schon. Genau wie jeder andere Bundesligist kauft man Spieler ein und handelt Sponsorendeals aus. Gibt es etwas kapitalistischeres und kommerzielleres als ein Immobilienunternehmen? Oder schafft man, wie in Hamburg, Stehplätze nach und nach ab? Weil sie zu unbequem sind für reiche Ärsche?

    Tut mir einen Gefallen, werter FC St. Pauli und werter 1. FC Union: Lügt euch nicht in die eigene Tasche.

  • Schotterplatz #9            Warum denn das auf einmal?

    Schotterplatz #9 Warum denn das auf einmal?

    Union und Hertha als erbitterte Feinde? Als verbissene Kämpfer um die Vorherrschaft in Berlin? Nun, die älteren Fans werden sich vielleicht erinnern: Das war nicht immer so.

    Im Gegenteil. Vor der Wende bestand etwas, was man heute als „Fanfreundschaft“ bezeichnen würde. Zwischen den Anhängern des 1. FC Union und Hertha BSC gab es offene Sympathiebekundungen in Form von Bannern und Gesängen. Sogar die Farben der befreundeten Fanlager sah man in beiden Stadien.

    Warum überhaupt?

    Der 1 FC. Union war damals DER Verein, für Oppositionelle in der DDR. In einer anonymen Menschenmasse ließ es sich besser protestieren. Die größte „Feindschaft“ bestand mit dem als Stasi-Club verhassten Berliner Fußball Club Dynamo. Damals noch Konkurrent in der höchsten Spielklasse der DDR.

    Deshalb war eine freundschaftliche Verbindung mit einem Westverein nur logisch. Mitglieder der Fanklubs beider Mannschaften trugen die Schals, Mützen und Westen in den Farben des befreundeten Klubs. Auf den Aufnähern standen offen politische Statements: „Freunde hinter Stacheldraht“ oder „Hertha und Union – eine Nation“

    Unterstützung wo es ging

    In den 1970er Jahren gab es erste Kontakte, wenn Hertha in der DDR oder in den Ostblockstaaten Europacup-Spiele bestritt. Stets befanden sich auch Unionfans unter den Zuschauern. Wenn die Hertha-Anhänger die Ostberliner Kolleginnen und Kollegen bei Oberligaspielen besuchten, brachten sie Fanutensilien mit und versorgten Fans aus Ostberlin mit Fußballsammelartikeln und Informationen über die neuesten Fan-Trends in den Stadien Westeuropas.

    Höhepunkt der Freundschaft war wohl das Uefa-Cup-Viertelfinale 1979. Gegen die Mannschaft von Dukla Prag erreichte Hertha im Hinspiel nur ein mageres 1:1. Hertha drohte aus dem Europapokal zu fliegen. Die Partie in Prag allerdings, wurde fast zum Heimspiel für die West-Berliner.
    Von den 30.000 Zuschauern im Dukla-Stadion bestand rund die Hälfte aus Union- und Herthafans. Die Schlachtenbummler reisten sogar gemeinsam an. Die Herthaner fuhren vom Bahnhof Zoo los und sammelten am Ost-Berliner Bahnhof Schönefeld, wie abgesprochen die Union-Fans ein. In Prag vernahm man dann deutlich den Schlachtruf „Hertha und Union“.

    Doch wie kam es zum Bruch?

    Wie wurden diese beiden wunderbaren Vereine zu feindlichen Konkurrenten? Am 27. Januar 1990 kam es endlich zu der berühmten Partie im Olympiastadion, die als „Wiedervereinigungsspiel“ bezeichnet wurde. In Anwesenheit von über 50.000 Zuschauern gewann Hertha 2:1. Noch feierten die Fans beide Vereine. Das Rückspiel in der alten Försterei fand aufgrund von Umbauarbeiten und Terminproblemen erst im August statt. Angesichts einer Zuschauerzahl von gerade einmal 4000 Fans sah man schon erste Anzeichen der gegenseitigen Gleichgültigkeit. Keiner weiß genau warum. Es war quasi wie bei einer Ehe. Die alte „Freundschaft hinter Stacheldraht“ geriet bald in Vergessenheit. Es entwickelte sich eine neue Fan-Generation, die die alten Zeiten nicht mehr erlebt hat. Mittlerweile kennt man nur die Rivalität zweier Vereine um eine Stadt.

    Das ist schade und wie bei jeder zerbrochenen Beziehung könnte man sich sagen: Wir bleiben Freunde. Wir versuchen es zumindest …