Schotterplatz #5 Unsere kleine Farm

Talente aus England also. Der heiße Scheiß. Wer was auf sich hält, holt einen Bubi von der Insel. U 18 Premier League. Talente in Hülle und Fülle gibt es da. Aber bleiben die?

Bundesliga als Schaufenster?

Jadon Sancho vom BVB ist das beste Beispiel. Wenn man mal als Fan des deutschen Fußballs länger drüber nachdenkt, hat die Sache einen Haken: Die Bundesliga ist oft nur ein Sprungbrett. Sobald die Talente zu guten bis sehr guten Bundesligaspielern gereift sind, werden sie für die finanzstarken, englischen Vereine wieder interessant. Es ist dann sehr wahrscheinlich, dass die Spieler wieder in ihre Heimat zurückkehren. Ablösesummen von 50 Millionen + x schüttelt man auf der Insel aus dem Ärmel. Für gute, junge Spieler. Dann auch noch Landsmänner. Oder man lässt sich gleich ein Vorkaufsrecht in den Vertrag schreiben, zu dem man seine Spieler zurückholen kann. Wer will es den Vereinen übel nehmen?

An die eigene Nase packen

Radikale deutsche Fußballfans könnten schimpfen: Wir bilden hier doch nicht für die Inselaffen weiter! Fördert lieber unsere deutschen Talente! Tja… kommt halt nicht mehr viel. Die goldenen Jahre waren 2008 und 2009 wo erst die U19 Europameister wurden, 2009 folgten dann die U17 und die U21 – mit Manuel Neuer, Jerome Boateng, Benedikt Höwedes, Mats Hummels, Sami Khedira und Mesut Özil bildeten fünf Jahre später obendrein gleich sechs U21-Europameister das Gerüst für den WM-Triumph in Brasilien. Tja. Danach war nicht mehr viel. 2014 wurde die U19 Europameister und 2017 die U21. Das ist eine eher magere Ausbeute, wenn man an die Blütezeit anknüpfen will.

Das deutsche Konzept weiterentwickelt

Man muss den Engländern einfach mal Respekt zollen. Die haben mittlerweile hochprofessionelle Leistungszentren und eine starke Jugendliga. Kein Wunder, dass da ständig neue Rolls Royces vom Band fahren. Die Spieler dort werden etwas anders ausgebildet. Nicht von Konzepttrainern am Reißbrett zu Systemrobotern. Die alle Spielsysteme aus dem Effeff kennen, aber nicht mehr das 1:1 Dribbling suchen. Zu wenig Individualität. Welche bei knappen Spielen den Unterschied ausmachen kann.

Von anderen lernen

Was das betrifft, kann man ruhig mal etwas Input aus dem Ausland zulassen. Zum Beispiel die Jungs einfach mal wieder ein bisschen mehr knödeln lassen.

Wenn das gelingt, wird die Bundesliga auf lange Sicht nicht zur Farmliga für die englischen Vereine werden. Die Gefahr besteht gegenwärtig, keine Frage.


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